Page 10 - Schätzele-Markt Zeitung 2017
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40 Jahre Volksfestplatz
Seit 40 Jahren besteht der Tengener Volksfestplatz in der heutigen Form. Wie sich der Markt in Tengen
entwickelt hat, stellt die Schätzele-Markt-Zeitung aus Anlass des Festplatzjubiläums dar.
Bau des Festplatzes
Die Bundesstraße 314 wurde in den 70ern von Blumenfeld bis zur Kreisgrenze
oberhalb des Gasthauses Waldfrieden neu trassiert. Bei dieser Baumaßnahme
fiel durch Abgrabungen enorm viel Aushubmaterial an. Hinter der Rahmstati-
on um dem Sportplatz (hinter dem Gebäude der Grundschule) wurde immer
wieder Bauschutt abgelagert. Besonders aus Blumenfeld kommend war das
kein schöner Anblick. Also entschloss sich der Gemeinderat, das Tal des „alten
Baches“ mit Aushubmaterial auffüllen zu lassen.
Der Bachverlauf wurde verrohrt, die Unterführung für die Wiese nach oben
bei der Feuerwehr verlegt, das Gelände bis zu 17 Meter mit dem überschüs-
sigen Aushubmaterial aufgefüllt. Damit entstand der heutige Festplatz. Der
Festplatz erhielt eine Wasserversorgung und eine Entwässerung. Der ur-
sprüngliche Stromanschluss hinter der ehemaligen Volksbank hatte 300 kW
Anschlußwerte. Schon nach fünf Jahren reichte das aber nicht mehr aus. Es
kam einmalig eine transportable Station dazu, damit alle Fahrgeschäfte mit
Strom versorgt werden konnten.
Der Festplatz heute
Inzwischen gibt es auf dem Festplatz zwei Trafostationen mit bis zu ca. 1600
kW. Ein beheiztes Festzelt und viele große Fahrgeschäfte erfreuten nun die
Besucher in Tengen. Neben dem Marktrecht hat die Stadt auch das Recht zur
So sah Tengen früher aus: das historische Stadttor 1973. Durchführung eines Volksfestes erhalten. Die neue Bundesstraße wurde zu
Beginn des Marktes gleich wieder gesperrt.
Geschichtlicher Rückblick
Bereits 1291 wurde der „bisherige Markt“ in einem Dokument erwähnt. Da-
mals gab es zwei Märkte in Tengen. Einen im habsburgischen Tengen-Hin-
terburg, einen im „Städtle“, das den Freiherren von Tengen gehörte. Der Si-
mon- und Judäa-Markt war einer von vier Krämer- und Viehmärkten. Ab dem
Jahr 1764 gab es in Tengen nämlich vier Märkte. Damals dauerte der Markt
nur einen Tag – und fand immer am St. Simonis- und Judas-Tadäus-Tag (28.
Oktober) statt.
Der Markt im letzten Jahrhundert
Der eintägige St. Simonis- und Judas-Tadäus-Tag wurde ca. 1960 auf das letz-
te Oktoberwochenende verlegt – und damit auf zwei Tage erweitert. Ein Au-
toscooter unter den Kastanien zauberte schon vor 50 Jahren ein Lachen in
Kindergesichter.
Das Gelände für den Autoscooter freilich befand sich auf dem ehemaligen
Viehmarktplatz unter den Kastanien. Dort war es so uneben, dass der Au-
toscooter bis zu einem Meter unterbaut werden musste. Natürlich waren der
Markt und die einzelnen Fahrgeschäfte vor 50 Jahren wesentlich kleiner als
heute. Ab 1973 wurde der Markt auf eine dreitägige Veranstaltung ausgedehnt. Früher verlief der Bach oberirdisch und speiste ein Schwimmbad – dort wo sich heute die
Man nutzte dazu die 1973 neu errichtete Randenhalle. Karussells drehen.
Die Lastwagen rücken gerade an, um die B 314 zu bauen. Hier sieht man schon die Unterführung am Festplatz und die laufenden Bauarbeiten für den heutigen Schätzele-Markt-Festplatz
(Bachmannsruh). Alle Bilder: Helmut Groß